Kurz vor dem Turnierstart musste Cédrie Tynowski, einer der Teamleader verletzungsbedingt passen. Dadurch rückte der HCK-Rechtsaussen und ehemalige Pilatus-Junior Claudio-Vögtli für die EM-Endrunde in Vamdrup/Kolding in die Startformation. Bisher war Claudio international nur zu wenigen Einsatzminuten gekommen und stand stets im Schatten von Tynowski. Diesmal sollte alles anders werden…
In der Gruppenphase lief es Claudio und seinen Teamkollegen noch nicht nach Wunsch. Nach einer schwachen Leistung unterlag man im Startmatch dem polnischen Team mit 18:21. Im zweiten Gruppenspiel dominierte man die Partie gegen Serbien klar, führte praktisch das gesamte Spiel, vergab aber in der Schlussphase den Sieg und musste sich mit einem Unentschieden begnügen. Im abschliessenden Spiel gegen die bärenstarken Franzosen unterlag man zwar mit 10 Toren Differenz, konnte aber immerhin in der zweiten Hälfte mithalten. Trotz des Verpassens der Hauptrunde zog vor allem ein Schweizer Spieler viel Aufmerksamkeit auf sich. Lenny Rubin zeigte eine brillante Gruppenphase und führte folgerichtig die Torschützenliste an.
In der Zwischenrunde trafen die Schweizer auf Slowenien und Russland. Claudio spielte in beiden Partien stark auf, erzielte je drei Tore und war massgeblich an den klaren Erfolgen beteiligt. Die Slowenen wurden mit 31:22 und die Russen mit 34:26 von der Platte geputzt. Claudio sah gegen die Russen allerdings in den Schlussminuten eine extrem harte rote Karte, welche eine Sperre von einer Partie zur Folge hatte.
Im Kreuzspiel bekamen es die Eidgenossen mit den Holländern zu tun, gegen welche man bereits in der Vorbereitung getestet hatte. Ohne einen einzigen Linkshänder kontrollierten die Schweizer das Spiel und setzten sich zum Ende ungefährdet durch. Erneut wurde das Spiel zur grossen Rubin-Show. Der 2.04 cm grosse Thuner erzielte sagenhafte 12 Treffer und baute dadurch seine Führung in der Torschützenliste auf über 20 Treffer aus. Im abschliessenden Platzierungsspiel räumten die Schweizer dann auch noch gleich die Ungaren aus dem Weg. Claudio zeigten einen fehlerfreien Match und skorte drei Mal sehenswerte Treffer vom Flügel. Dank der starken Serie von vier Siegen in Folge durfte sich das Team am Ende über den tollen 9. Rang freuen. Vögtli erhielt im gesamten Turnierverlauf viel Spielzeit und wird von der gesammelten internationalen Erfahrung in Zukunft sicherlich profitieren. Lenny Rubin sicherte sich mit 71 Turniertreffern übrigens mit hauchhohem Vorsprung den Titel als Torschützenkönig – herzliche Gratulation!
Der Weg von Claudio zeigt was mit viel Trainingsfleiss und Beharrlichkeit erreicht werden kann und sollte für viele Junioren der SG Pilatus ein Anreiz sein.